Rodewald Raimund

Die Trockenmauern auf dem Septimerpass

Project Number: CH-5667
Project Type: Master
Project Duration: 02/14/2014 - 01/15/2015 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Stiftung Landschaftsschutz Schweiz
Project Leader: Dr. Raimund Rodewald
Geschäftsleiter
SL-FP, Stiftung
Landschaftsschutz Schweiz
Schwarzenburgstrasse 11
3007 Bern
Phone: +41 (0) 31 377 00 77
FAX: +41 (0) 31 377 00 78
e-Mail: r.rodewald(at)sl-fp.ch
http://www.sl-fp.ch

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Research Areas:
Living Space

Disciplines:
environmental sciences

Keywords:
Landschaftspflege, Nachhaltige Entwicklung, Nutzungsgeschichte, SIA-Normen, Natursteinmauern, Trockenmauern, Landschaftsverträglichkeit

Abstract:
Der freie Landschaftsraum wird in der Schweiz mehr und mehr verbaut. Vor allem „gewöhnliche“ Baukonstruktionen wie Natursteinmauern werden oftmals in die Landschaft gebaut, ohne sie den landschaftsspezifischen Rahmenbedingungen anzupassen. Auf diese Weise entstehen Bauwerke, die nicht in die Landschaft integriert sind und einen Verlust der Landschaftswerte zur Folge haben. Durch die Berücksichtigung von ästhetischen Aspekten und Einsatz von traditionellem Wissen können Natursteinmauern unsere Kulturlandschaften jedoch aufwerten und aufgrund ihres ökologischen Wertes eine wichtige Funktion im natürlichen Haushalt übernehmen.

Um eine nachhaltige Bebauung zu gewährleisten, müssen die Baunormen landschaftsspezifische Aspekte angemessen einbeziehen. In diesem Sinne prüft die vorliegende Masterarbeit die SIA-Normen zum Natursteinmauerwerk auf ihre Landschafts-, Natur- und Umweltverträglichkeit.
Die Fragenkataloge zur Rolle der SIA-Normen zum Natursteinmauerwerk haben ergeben, dass die Normen eine untergeordnete Rolle spielen und deshalb beim Bau von Mauern weitere bauliche Grundlagen zum Einsatz kommen. Es stellte sich deshalb die Frage, inwiefern sich die SIA-Normen von anderen Baugrundlagen unterscheiden.
Folglich wurden drei Fallbeispiele ausgewählt, die nicht direkt nach SIA-Normen erbaut wurden. Die Trockensteinmauern auf dem Septimerpass, die Rebmauern am linken Bielerseeufer und die Stützmauern an den Engadiner Hauptstrassen wurden mittels eines Kriterienkataloges auf ihre Landschafts-, Natur- und Umweltverträglichkeit untersucht. Der Katalog diente zur Erfassung der spezifischen Landschaftsqualitäten der Mauern und ihrer Umgebung sowie zur Bestimmung von passenden Landschaftsentwicklungszielen. Daraus resultierte, dass die Fallbeispiele grösstenteils an die regionalen Rahmenbedingungen angepasst sind und sie die Landschaft aufwerten. Anschliessend wurden die SIA-Normen mit den baulichen Grundlagen der Fallbeispiele verglichen. Auf diese Weise konnte festgestellt werden, inwieweit die SIA-Normen Landschaftsqualitäten einfliessen lassen.

Die Ergebnisse liessen auf eine Standardisierung der Normen schliessen, die sich aufgrund der fehlenden Integration von landschaftsspezifischen Aspekten ergibt. Um einer Banalisierung unserer Baukultur entgegenzuwirken, muss der technische Fokus der SIA-Normen mit landschaftsökologischen, ästhetischen und kulturellen Aspekten ergänzt werden. Dafür wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet, der vor jeder Projektierungsphase zur Ermittlung der Qualitäten einer Landschaft herangezogen werden kann. Somit können konkrete Ziele für die zukünftige Entwicklung der Landschaft festgelegt werden. Die Baumassnahmen lassen sich den spezifischen Landschaftsqualitäten und?Entwicklungszielen anpassen und gewährleisten eine nachhaltige Gestaltung unseres Lebensraumes.

Publications:
Bussinger D. 2015. Die Prüfung der SIA-Normen zum Natursteinmauerwerk auf Landschafts-, Natur- und Umweltverträglichkeit und die Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen. Masterarbeit, Universität Basel, Departement Umweltwissenschaften, Geographisches Institut.
pdf Masterarbeit


Last update: 8/11/22
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-5667

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