Mettler Daniel

Herdenschutz mit Lamas

Project Number: CH-6281
Project Type: Bachelor
Project Duration: 01/01/2014 - 06/30/2014 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: EHT Zürich
Project Leader: Mr. Daniel Mettler
Ländliche Entwicklung
AGRIDEA
Eschikon 28
8315 Lindau
Phone: +41 (0) 52 354 97 00
e-Mail: daniel.mettler(at)agridea.ch

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Research Areas:
Living Space

Disciplines:
agricultural sciences


Abstract:
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Lamas in der Schweiz als Schutzvor einzelnen Wölfen. Sie ermöglicht jedoch keine wissenschaftlich fundierte Aussage über die Schutzwirkung, sondern vereint Erfahrungen aus verschiedenen Ländern und nennt Bedingungen für den Einsatz der Lamas in der Schweiz. Der Fokus liegt dabei auf den Erkenntnissen des Pilotprojekts „Herdenschutz mit Lamas“ der AGRIDEA Lausanne. In diesem Rahmen führte ich auf drei Betrieben je zwei Beobachtungen durch und interviewte die Bewirtschafter, die Lamazüchter sowie ein langjähriger Herdenschutzlama-Halter. Letzterer schützt seine Schafherde seit zwölf Jahren mit einem Lama. Herdenschutzhunde können Schafherden erfolgreich vor einzelnen Wölfen schützen, erfordern jedoch einen Mehraufwand für die Bewirtschafter und lösen verschiedene Konflikte aus. Als Alternative werden daher vor allem in den USA Schutzlamas gegen Kojoten und streunende Hunde eingesetzt. Lamas sind sehr aufmerksame und neugierige Tiere. Da sie sich in erster Linie auf ihren Sehsinn verlassen, ist für die Verteidigung der Herde der Sichtkontakt mit den Schafen sehr wichtig. Dieser wird durch eine gute Integration, eine kompakte Herde sowie eine übersichtliche Weide gefördert. Damit die Sozialisation mit den Schafen erfolgreich ist, sollte die Integration auf einer kleinen, übersichtlichen Fläche stattfinden und vor der Alpung vollständig abgeschlossen sein. In den meisten Fällen baut ein einzelnes Lama eine stärkere Bindung zu den Schafen auf, als wenn mehrere Lamas in dieselbe Schafherde integriert werden. Des Weiteren sollte der Bewirtschafter viele Weidewechsel zu Beginn der Alpung vermeiden sowie die Herde durch eine geeignete Weideführung zusammenhalten. Neben Letzterem reduziert eine homogene Herde bezüglich der Schafrassen sowie wenige Schafbesitzer die Zerstreuung der Herde.
Zur Schutzwirkung von Lamas gegenüber einzelnen Wölfen existieren keine Erfahrungsberichte oder Studien. Daher ist die Abschätzung sehr schwierig. Beobachtungen zeigten, dass nicht jedes Lama für den Herdenschutz geeignet ist. Während einige Lamas bei einem Angriff durch einen Hund oder einen Kojoten flüchten, verteidigen andere die Schafherde erfolgreich. Neben der aktiven Verteidigung ist auch die passive Wirkung der Lamas wichtig. Die ungewohnte Gestalt, die Neugierde sowie der Alarmschrei des Lamas könnten den Wolf verunsichern und ihn somit von einem Angriff abhalten. Da sich Wölfe schnell an neue Situationen anpassen können, bleibt die Frage wie lange eine passive Wirkung anhalten würde.
Damit ein Lama für den Herdenschutz geeignet ist, muss es nicht nur die Herde erfolgreich verteidigen, sondern auch umgänglich sein. Die meisten Lamas stellen einen geringen Mehraufwand für den Bewirtschafter dar und stören die Schafe in ihrem Verhalten nicht. Die Verhaltensweisen des Lamas unterscheiden sich jedoch von herkömmlichen Nutztieren. Der Lamazüchter muss daher den Schafbesitzer in den ersten Wochen bezüglich des Umgangs mit dem Lama informieren und unterstützen.

Publications:
Ineichen, Priska (2014): Herdenschutz mit Lamas. Bachelorarbeit Umweltwissenschaften, ETH Zürich.

PDF Bachelorarbeit


Last update: 1/25/18
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-6281

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