Schwarz Massimiliano

Entwicklung des subalpinen Waldes nach Waldbrand

Project Number: CH-6724
Project Type: Bachelor
Project Duration: 03/01/2018 - 08/31/2018 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Berner Fachhochschule - Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
Project Leader: Herr Massimiliano Schwarz
Abteilung Forstwirtschaft
Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL)
Länggasse 85
3052 Zollikofen
Phone: +41 (0) 31 910 21 79
e-Mail: massimiliano.schwarz(at)bfh.ch

related to this project.
for which the project has a relevance.


Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
forestry


Abstract:
Im Sommer 1983 wurden oberhalb von Müstair im bündnerischen Münstertal 50ha Wald durch einen Brand zerstört. Nach dem Ereignis kam es auf den Schadensflächen vermehrt zu Oberflächenerosion. Im Hinblick auf den Klimawandel werden Waldbrände in der Schweiz wohl zahlreicher werden. Durch die infolge des Klimawandels ebenfalls häufiger werdenden Starkniederschläge, steigt auch die Gefahr von oberflächennahen Rutschungen. Die Wurzeln der Waldbestände ergeben ein durchgehendes Geflecht, welches eine stabilisierende Wirkung hat. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie sich der Wald in der Waldbrandfläche oberhalb Müstairs mit der Zeit entwickelt, welche Baumarten sich ansiedeln und welche Dimensionen diese, 35 Jahre nach dem Waldbrand haben. Diese Daten wurden mit Hilfe des Programms SlideForNet, auf eine mögliche Wurzelverstärkung und damit Schutzwirkung gegenüber flachgründigen Rutschungen, überprüft. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass auf der Waldbrandfläche im Schnitt 1220 Bäume mit Brusthöhendurchmesser (BHD) über 5cm pro ha angesiedelt sind. Die Baumarten Fichte und Lärche sind mit je gut 27%, gefolgt von der Arve (18%) und der Weide (12%) die meistvertretensten Baumarten. Der mittlere BHD aller Baumarten beträgt 9.4cm, die mittlere Baumhöhe liegt bei 5m. Die Amplitude zwischen den einzelnen Individuen ist jedoch sehr gross. Die gepflanzten Bäume weisen höhere Dimensionen auf als die Naturverjüngten. Der Zuwachs unterscheidet sich jedoch nicht zwischen diesen zwei Anwuchsformen. Auf der Untersuchungsfläche sind pro ha, mit im Schnitt 4335 Bäumen im Verjüngungsstadium, etwa 600 weniger anzutreffen als 2008. Die Verjüngung hat sich im laufe der Zeit stark zugunsten der Nadelbaumarten verändert. Während 1997 über 70% der Verjüngung aus Laubhölzern bestand, sind im Jahr 2018 knapp 80% der Jungbäume, Nadelhölzer. Während 25 Jahre nach dem Waldbrand noch keine Wurzelverstärkung messbar war, scheint diese Wirkung nach 35 Jahren, obwohl sehr bescheiden, allmählich zu entstehen. Die simulierte laterale Wurzelverstärkung bemass dabei im Schnitt 458N/m. In den Vergleichsflächen die durchschnittlich 180 Jahre alt sind, lag diese Kraft im Mittelwert bei 6298N/m. Durch diese geringe Wurzelverstärkung nach 35 Jahren, bemisst auch die Schutzwirkung zu dieser Zeit lediglich 6.6%, während der Vergleichsbestand 61.5% der oberflächennahen Rutschungen zu stabilisieren vermag. Der Wald benötigt auf subalpiner Höhenstufe nach einem Waldbrand also noch deutlich längere Zeit, um einen relevanten Schutz bezüglich flachgründigen Rutschungen zu bieten. Die künstliche Bestandesbegründung kann einen Vorsprung gegenüber den natürlich angewachsenen Beständen erzeugen und so zu einer früheren Übernahme der Schutzwirkung führen. Voraussetung dafür ist, dass der Jungwald keine grösseren Ausfälle zu verkraften hat. Ob der vermeintliche Schutzvorsprung die Kosten für die Pflanzung legitimiert muss jedoch im Einzelfall erörtert werden.


Publications:
Flepp Gianluca, Entwicklung des subalpinen Waldes nach Waldbrand – insbesondere in Bezug auf die Schutzwirkung gegenüber oberflächliche Rutschungen. Bachelorarbeit, Berner Fachhochschule - - Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften.
pdf Bachelorarbeit


Last update: 1/28/22
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-6724

Go Back