Grêt-Regamey Adrienne

Landschaft versus Erneuerbare Energie: Einsatz von MCDA als Entscheidungsgrundlage für die Landschaftsentwicklung

Project Number: CH-4274
Project Type: Master
Project Duration: 01/01/2010 - 12/31/2010 project completed
Funding Source: other ,
Project Leader: Prof. Adrienne Grêt-Regamey
ETH HIL H 51.3

Phone: +41 (0) 44 633 29 57 ; +41 (0) 44 633 29 81
FAX: +41 (0) 44 633 10 84
e-Mail: gret(at)ethz.ch
http://www.plus.ethz.ch/

related to this project.
for which the project has a relevance.


Research Areas:
Landscape

Disciplines:
Legal and Social sciences, Economics
Social geography and Ecology

Keywords:
Landscape, renewable energy, GIS, MCDA, development

Abstract:
Mit dem Aktionsplan "Erneuerbare Energien Schweiz“ will der Bundesrat den heutigen Anteil erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch bis im Jahr 2020 um die Hälfte steigern. Die Umsetzung dieses Ziels erfordert neue Infrastrukturanlagen für die Energieproduktion, welche ihren Platz in der Landschaft brauchen. Diese Infrastrukturen verändern die Landschaft und die Dienstleistungen, welche sie erbringt. Ebensolche Landschaftsfunktionen müssen beachtet werden, um ein nachhaltiges Management einer multifunktionalen Landschaftsicherzustellen. Die vorliegende Arbeit will aufzeigen, wie Landschaftsfunktionen proaktiv in den Prozess der Landschaftsplanung mit einbezogen werden können und so eine nachhaltigere Entwicklung fördern. Es wurde eine Methode erarbeitet, die helfen soll, Ziele für die zukünftige Landschaftsentwicklungzuformulieren, indem sie Zielkonflikte frühzeitig erkennt und diskutieren lässt. Die Produktion erneuerbarer Energien dient als Anwendungsbeispiel, indem evaluiert wird, wo die Bereitstellung der Ressourcen für die Energieproduktion am sinnvollsten und gleichzeitig der Eingriff in die Landschaft am geringsten ist.
In einem ersten Schritt wurden im Untersuchungsgebiet der Unesco Biosphäre Entlebuch die räumlich expliziten Potentiale für die erneuerbaren Energieträger Wind, Sonne, Biomasse und Holz bestimmt. In zweiten Teil der Arbeit wurde eine Multikriteriellen Entscheidungsanalyse (MCDA) durchgeführt, mit dem Ziel die geeignetsten Gebiete für die erneuerbare Energieproduktion zu eruieren. Ein Gebiet ist für die erneuerbare Energieproduktion geeignet, wenn der Eingriff in die Landschaft möglichst klein ist und der Energieoutput hoch. Als Kriterien für die MCDA wurden die Landschaftsfunktionen Produktivität des Bodens (Landwirtschaft), die Habitatsqualität, sowie die Ästhetik desLandschaftsbildes bestimmt.
Die Resultate zeigen, dass der Energieträger Wind die höchsten Energieoutputs mit dem kleinsten Eingriff in die Landschaft hat; mit einer Windkraftanlage kann eine sehr hohe Energiemenge auf kleinstem Raum produziert werden. Biomasse und Holz hingegen sind sehr flächenintensiv. Sie weisen aber auch ein ausschöpfbares Potential auf, da die Rohstoffe Koppelprodukte von etablierten Landnutzungsformen sind. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Bewertungen der Landschaftsfunktionen einen Einfluss auf den Ausgang der multikriteriellen Entscheidung haben. Mit Hilfe einer räumlichen Entscheidungsanalyse kann eine Aussage dazu gemacht werden, wo Veränderungen in der Landschaft angezeigt sind und wo sie eher vermieden werden sollen. Eine nachhaltige Entwicklung der Landschaft, wie auch eine koordinierte Entwicklung der Infrastrukturen für die Energieproduktion kann damit gestärkt werden.

URL: http://www.biosphaere.ch/files/?id=29680

Publications:

BÄRTSCH Korintha, 2010: Landschaft versus erneuerbare Energien: Einsatz von MCDA als Entscheidungsgrundlage für die Landschaftsentwicklung. Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung der ETH Zürich.  

PDF Masterarbeit


Last update: 1/25/18
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4274

Go Back