Knaus Florian
Regionale Priorisierung von Tierarten für den Artenschutz. Durchgeführt am Beispiel der UNESCO Biosphäre Entlebuch
Project Number: CH-5843
Project Type: |
Bachelor |
Project Duration: |
01/01/2016 - 07/01/2016 project completed |
Funding Source: |
other , |
Leading Institution: |
ETH Zürich |
Project Leader: |
Herr Florian Knaus Senior lecturer / scientific coordinator Ecosystem Management Institute of Terrestrial Ecosystems ETH Zürich / UNESCO Biosphäre Entlebuch Universtitätstr. 16, CHN G75.1 8092 Zürich Phone: +41 (0) 41 485 88 59 ; +41 (0) 44 632 39 87 FAX: +41 (0) 41 485 88 01 e-Mail: f.knaus(at)biosphaere.ch http://www.ecology.ethz.ch |
Research Areas:
Disciplines:
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environmental sciences |
other areas of environmental sciences |
ecology |
environmental sciences |
Abstract:
Weltweit wird heute ein starker Rückgang der Biodiversität und damit auch der Artenvielfalt verzeichnet. Finanzielle Ressourcen von Naturschutzorganisationen und –behörden sind jedoch stark beschränkt und Investitionen in Artenschutzmassnahmen müssen entsprechend geplant werden. Eine Möglichkeit eine solche Planung vorzunehmen, bildet die Priorisierung von Arten für Schutzmassnah- men nach einem einheitlichen Konzept. In der vorliegenden Arbeit wird ein derartiges Konzept beste- hend aus mehreren Kriterien entwickelt und vorgestellt. Das Priorisierungskonzept wird beispielhaft auf 92 Tierarten aus der UNESCO Biosphäre Entlebuch (UBE) angewendet. Die 92 Tierarten werden ausserdem auf ihr Potential als mögliche Flaggschiffarten für die UBE untersucht.
Bei den beurteilten Tierarten handelt es sich um Arten, deren Vorkommen in der UBE innerhalb der letzten 15 Jahre bestätigt wurde und welche auf der Liste der national prioritären Arten des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) mindestens Prioritätsstufe drei einnehmen. Auf besondere Empfehlung des involvierten Experten oder der Expertin hin wurden auch Arten der vierten Prioritätsstufe beurteilt. Mittels einer Literaturrecherche wurden vier Kriterien abgeleitet, anhand derer die Beurteilung der Arten vorgenommen wurde. Die vier Kriterien umfassen den nationalen Prioritätsstatus einer Art ge- mäss BAFU, ihren lokalen Gefährdungsgrad, die Verantwortung, welche die UBE für den schweizweiten Erhalt der Art trägt und wie sehr die Art für Schutzmassnahmen zu empfehlen ist. Der lokale Gefährdungsgrad wird bestimmt aus dem Entwicklungstrend und dem Isolationsgrad der Populationen in der UBE. Die Verantwortung der UBE wird ermittelt durch die quantitative Bedeutung der lokalen Populationen und der Tatsache, ob es sich um Populationen mit genetischen Besonderheiten handelt. Die Empfehlung für Schutzmassnahmen leitet sich ab aus der Notwendigkeit von Schutzmassnahmen für die langfristige Überlebensfähigkeit der Arten in der UBE und der Wirksamkeit von allfälligen Mass- nahmen. Die zur Priorisierung benötigten Informationen wurden von Experten für die verschiedenen Artengruppen mittels eines Fragebogens abgefragt. Für alle Arten wurden gemäss dieser Informationen Punktzahlen in den vier Kriterien vergeben und zu einer Gesamtpunktzahl multipliziert. Daraus resultierte schliesslich eine Prioritätsliste mit den Tierarten geordnet nach ihrer Gesamtpunktzahl. Je höher die Punktzahl, desto grösser ist die Priorität dieser Art für die UBE. Um das Potential der Tierarten als Flaggschiffarten zu untersuchen, wurden Arten, deren Populationen in der UBE erhöhte Bedeu- tung haben für den schweizweiten Artbestand, ausgewählt und auf bestimmte Aspekte hin beurteilt. Die Art sollte eine gewisse naturschutzfachliche Relevanz besitzen, aber kein zu grosses Aussterberisiko in der Region haben. Die Art sollte von der Bevölkerung erkannt werden, ihr sympathisch sein und keine negativen Assoziationen auslösen. Sie sollte einen deutschen Namen besitzen und nicht bereits in einer anderen Region als Flaggschiffart eingesetzt werden. Aus den Artgruppen, die potentielle Flaggschiffarten enthielten, wurde je eine Art als Flaggschiffart vorgeschlagen: die Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea), der Blauschillernde Feuerfalter (Lycaena helle) und das Auerhuhn (Tetrao urogallus).
Das in dieser Arbeit entwickelte Konzept erlaubt eine Beurteilung vieler Arten anhand einer übersichtlichen Anzahl, naturschutzfachlich relevanter Kriterien. Zusätzlich werden Aspekte der Umsetzbarkeit von Schutzmassnahmen berücksichtigt. Die in Form einer Rangliste erstellte Prioritätsliste ermöglicht ein differenziertes Bild über die beurteilten Arten. Allerdings war für zahlreiche Arten keine vollständige Beurteilung möglich, da der vorhandene Kenntnisstand unzureichend ist.
Das vorliegende Priorisierungskonzept reiht sich ein in eine Reihe anderer Konzepte, die in verschiedenen Regionen dieser Welt angewendet wurden. Es hat sich gezeigt, dass sich die Konzepte in ihrem grundsätzlichen Vorgehen relativ ähnlich sind, aber dennoch gewisse Unterschiede aufweisen. Um für eine bestimmte Region ein geeignetes Priorisierungskonzept zu finden, müssen einige Aspekte wie Zeit, Budget und vorhandenes Wissen berücksichtigt werden.
Publications:
Sauter, I. (2016): Regionale Priorisierung von Tierarten für den Artenschutz. Durchgeführt am Beispiel der UNESCO Biosphäre Entfleuch. Bachelorarbeit. ETH Zürich.
pdf Bachelorarbeit
Last update: 12/20/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-5843
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