Kellenberger Remo

Regionale Naturpärke in der Schweiz. Ein Gewinn für Natur und Landschaft?

Project Number: CH-6296
Project Type: Bachelor
Project Duration: 01/01/2012 - 06/30/2012 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: ZHAW Wädenswil
Project Leader: Herr Remo Kellenberger

Phone: +41 (0)78 754 72 82
e-Mail: remo_kellenberger(at)bluewin.ch

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Research Areas:
Landscape

Disciplines:
Social geography and Ecology


Abstract:
Die regionalen Naturpärke haben zum Ziel, die hohe Qualität der Natur und Landschaft zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung der regionalen Wirtschaft zu fördern. Diese Zielgedanken versucht man durch das Umsetzen von Fördermassnahmen und Projektarbeiten zu erreichen. Dabei ist speziell im Natur- und Landschaftsschutz die Schwierigkeit gegeben, dass durch die Lancierung eines Naturparks keine Schutzzonierungen vorgenommen werden müssen. Ein Grossteil der Parkarbeit im Bereich des Natur- und Landschaftsschutz beruht also auf Freiwilligkeit. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dieser Problematik und geht der Frage des Nutzwertes eines regionalen Naturparks für Natur und Landschaft nach. Ein wichtiges Ziel dieser Bachelorarbeit ist zudem, dass nicht ausschliesslich der Nutzen bewertet wird, sondern auch Potenziale aufgezeigt und Empfehlungen abgegeben werden, welche regionale Naturpärke nutzen können. Obwohl für die Beurteilung eines Nutzwertes viele verschiedene Indikatoren untersucht werden können, beschränkt sich diese Arbeit hauptsächlich auf bestimmte Lebensraumtypen sowie dem Untersuchungsparameter Landwirtschaft. Das Einbeziehen zusätzlicher Parameter würde über den Umfang einer Bachelorarbeit hinaus gehen.
Für die Beurteilung des Mehrwertes für Natur und Landschaft wurden drei regionale Naturpärke analysiert. Es handelt sich dabei um den Naturpark Thal, mit seiner grossen Erfahrung im Bereich Naturschutz, den Parc Ela als flächenmässig grösster Naturpark der Schweiz, sowie der UNESCO Biosphäre Entlebuch, welcher durch seine UNESCO-Zertifizierung besondere Eigenschaften mit sich bringt. Die drei Naturpärke decken jeweils drei wichtige geographische Regionen der Schweiz ab. Zusätzlich werden Interviews mit jeweiligen Parkexperten durchgeführt. Der Interview-Leitfaden zeigt die Relevanz eines bestimmten Lebensraumtypen, abhängig von seinem Vorkommen und dem ökologischen Wert auf und ermöglicht den Nutzwert der Parkarbeit zu ermitteln.
Alle untersuchten Pärke bringen mit ihren diversen Vorkommen an Lebensraumtypen unterschiedliche Ausgangslagen mit sich. Parallelen sind in ihren Handlungsmöglichkeiten auszumachen. Die regionalen Naturpärke organisieren Arbeitseinsätze mit Schulen, Firmen und anderen Gruppen, an denen konkrete Massnahmen durchgeführt werden. Daneben erarbeiten sie Projekte, die in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten umgesetzt werden. Schwierigkeiten ergeben sich dabei zum einen mit dem Fehlen von finanziellen Mitteln für grosse Projekte sowie einem Mangel des Willens an Zusammenarbeit. Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Flächen werden mit Erfolg ÖQV-Projekte unterstützt und begleitet. Trotzdem besteht bei allen untersuchten Pärken eine Notwendigkeit intensive Nutzflächen ökologisch aufzuwerten. Das Instrument der Landschaftsqualitäts- sowie der Kulturlandschaftsbeiträgen, im Zuge der anstehenden Agrarreform 2014-17, wird als Schlüssel angesehen, um die Problematik um die Intensivflächen zu bessern.
Die aus den Experteninterviews erhaltenen Ergebnisse wurden verwendet, um den ökologischen Nutzwert der untersuchten regionalen Naturpärke auf die spezifischen Lebensraumtypen zu bestimmen und zu vergleichen. Das erhaltene, tabellarische Muster zeigt, dass der Naturpark Thal den grössten Mehrwert aufzeigt. Gleichzeitig ist zu beachten, dass dieser Naturpark die grösste Erfahrung im Bereich Naturschutz von allen dreien besitzt. Dennoch zeigt das Muster, dass ein regionaler Naturpark durch ein effizientes Umsetzen von förderlichen, sinnvollen Massnahmen in wenigen Jahren durchaus eine Verbesserung der ökologischen Qualität in wertvollen Lebensraumtypen erreichen kann.
Insgesamt führen regionale Naturpärke durchaus zum Ziel, einen ökologischen Mehrwert in die Natur und Landschaft zu bewirken. Jedoch benötigt dies einer guten Zusammenarbeit mit Landwirten, Behörden und Bevölkerung. Projekte und Fördermassnahmen müssen dem Lebensraumtyp entsprechen, sinnvoll geplant und umgesetzt werden. Der sichtbare Erfolg, der daraus erzielt wird, soll dabei In-Wert gesetzt werden, um die Bevölkerung auf die Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes zu sensibilisieren. Für ökologische Fortschritte in den landwirtschaftlich genutzten Flächen müssen die ÖQV-Projekte sowie die neuen Instrumente der zukünftigen Agrarpolitik 2014-17 genutzt werden. Ein regionaler Naturpark muss dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. Zum einen als Projektträger, zum anderen bei der Umsetzung der Massnahmen oder als Begleiter in beratender Funktion.

Publications:
Meier, Albert (2012): Regionale Naturpärke in der Schweiz. Ein Gewinn für Natur und Landschaft? Bachelorarbeit, ZHAW Wädenswil.

PDF Bachlelorarbeit


Last update: 1/25/18
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-6296

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