Oggier Peter

Morphologische Untersuchungen im Rhonetal zwischen Oberwald und Martigny

Project Number: CH-4400
Project Type: Dissertation
Project Duration: 04/07/1940 - 03/01/1944 project completed
Funding Source: ETH ,
Project Leader: Dr. Peter Oggier
Direktor
Naturpark Pfyn-Finges
CP 65
3970 Salgesch
Phone: +41 (0) 27 452 60 60
FAX: +41 (0) 27 452 60 65
e-Mail: p.oggier(at)pfyn-finges.ch
http://www.pfyn-finges.ch

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for which the project has a relevance.

Disciplines:
geomorphology
environmental sciences

Keywords:
Morphologie, Rhonetal, Erosion

Abstract:
Da im Rhonetal das beidseitige Einzugsgebiet überall so breit ist, daß sich darin selbständige Zuflüsse ausbilden konnten, hat die Art und Weise der Mündungen der Seitentäler einen sehr großen Einfluß auf die Gestaltung des Haupttalgehänges.

Die Betrachtung der Einzugsgebiete der Zuflüsse zeigt eine auffallend regelmäßige Anordnung nach Form und Größe, besonders im Abschnitt Visp-Drance. Die einzelnen Einzugsgebiete werden nach ihrem Abstand von der
Hauptwasserscheide nach Rängen geordnet. Flächen zwischen Einzugsgebieten, die sich berühren, werden Restflächen genannt. Sie haben meist Dreiecksform.

Die kleinsten Restflächen, die zwischen benachbarten Seitentalmündungen liegen, und die in ihrer Gesamtheit das
Gehänge bilden, werden Sektoren genannt.

Die einfachsten Formen der Sektoren sind regelmäßige Dreiecke und Vierecke. Die Abweichungen von diesen Grundforemn werden beschrieben und in ein System eingeordnet. Die einzelnen Sektoren sind besonders in fluviatilen Erosionsperioden weitgehend voneinander unabhängige Gebilde. Je nach der Erosionsrichtung und Erosionsart entstehen innerhalb des Gehänges verschiedene Formgruppen. Es werden je 3 fluviatile und glaziale Erosionsrichtungen unterschieden: In der Richtung des Tales die Talerosion, senkrecht zum Tal die Sektorerosion und im Bereich der Seitentalmündungen die Mündungserosion.

In fluviatilen Erosionsperioden wird vom Haupttalfluß nur der Fuß des Gehänges erodiert, die Sektoren entwickeln ein eigenes Entwässerungsnetz. Durch dieses werden die Sektoren gegliedert oder facettiert. Es entstehen im Dreieckssektor ein Gipfelbau und zwei Vorbauten, im Trapezoidsektor Bastionen und dreiecksförmige Facetten. Durch Gehängerinnen des Seitentales, die die Eckkante zum Haupttal anreissen, kann diese mehrfach getreppt werden.

Die Mündungen des Ober- und Mittelaletschgletschers zeigen, daß Seitengletscher vom Haupttalgletscher mitgeschleppt werden und talabwärts im Gehänge Mündungsformen schaffen. Solche glaziale Mündungslandschaften, die an allen Eckkanten großer Seitentäler zu finden sind, werden beschrieben.

Der große Einfluß des Gebirgsbaues auf die Gestaltung aller Kleinformen des Gehänges wird an ausgewählten
Beispielen gezeigt, wobei die Häufigkeit von auf und absteigenden Verflachungszonen und Muldenzügen nachgewiesen wird.

Da sowohl durch fluviatile als auch durch glaziale Erosion über dem jeweiligen Talboden in den verschiedendsten
Höhen Verflachungen entstehen können, wird die Aufgabe, alte Talbodenreste sicher als solche zu erkennen, sehr erschwert. Es wird deshalb in dieser Arbeit davon abgesehen, die Formen nach ihrer Entstehungszeit zu ordnen und alte Talböden zu rekonstruieren.

PDF: http://e-collection.library.ethz.ch/eserv/eth:20527/eth-20527-01.pdf

Publications:
Gerber, Eduard. 1944. Morphologische Untersuchungen im Rhonetal zwischen Oberwald und Martigny. Dissertation, ETH Zürich.


Last update: 1/19/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4400

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