Tockner Klement
Terrestrische Indikatoren zur Fliessgewässerbewertung? Habitatdiversität, Arthropoden und Uferlängen an Flüssen unterschiedlicher hydrologischer und morphologischer Beeinträchtigungen
Project Number: CH-4849
Project Type: |
Master |
Project Duration: |
10/01/2005 - 09/30/2006 project completed |
Funding Source: |
other , |
Leading Institution: |
Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries (IGB), Forschungsverbund Berlin |
Project Leader: |
Prof. Klement Tockner President FWF Austrian Science Fund Sensengasse 1 AT-1090 Vienna Austria Phone: +43-1-5056740-8100 FAX: +43-1-5056739 e-Mail: klement.tockner(at)fwf.ac.at https://www.fwf.ac.at/ |
Research Areas:
Disciplines:
Keywords:
Arthropoden, terrestrische Indikatoren, Habitatdiversität, Abundanz, Artenzahl
Abstract:
In den letzten Jahren wurden vermehrt Flussabschnitte revitalisiert, unter anderem um Kiesflächen zu schaffen, welche ein wichtiges Element natürlicher Fliessgewässer darstellen. Ziel dieser Studie war es, anhand von Kiesflächen Aussagen über den Zustand eines Fliessgewässers und somit auch den ökologischen Nutzen dieser Massnahmen zu machen.
Folgende Indikatoren wurden darauf hin getestet, ob sie sich eignen, die hydrologische und morphologische Integrität eines Flusses zu widerspiegeln: Die Habitatvielfalt, die terrestrischen Arthropoden (Laufkäfer, Kurzflügelkäfer und Spinnen) und die Uferlänge.
Insgesamt wurden neun Flüsse mit unterschiedlichen hydrologischen und morphologischen Beeinträchtigungen untersucht. Es wurde in hydrologisch intakt und hydrologisch beeinträchtigt (Schwall-Sunk-Betrieb) sowie in morphologisch intakt, revitalisiert und morphologisch beeinflusst (Uferbefestigungen) unterschieden. Daraus entstanden sechs Kombinationen unterschiedlicher Beeinträchtigungen, welche miteinander verglichen wurden.
An hydrologisch intakten Flussabschnitten wurden im Gegensatz zu Stellen mit Schwall-Sunk signifikant höhere Abundanzen und Artenzahlen der Laufkäfer, jedoch niedrigere Spinnenabundanzen und -artenzahlen und geringere Ameisenabundanzen gefunden. Die Analyse der Gilden nach Schatz zeigte, dass hydrologische Beeinträchtigungen starke Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Fauna haben. An morphologisch natürlichen und revitalisierten Stellen waren die Habitatdiversität und die Uferlängen höher als an begradigten Stellen. An morphologisch intakten Stellen wurden aber geringere Laufkäferabundanzen und -artenzahlen gefunden als an revitalisierten und begradigten Strecken. Für hydrologische Beeinträchtigungen können die Laufkäfer als Indikatoren dienen während für morphologische Beeinträchtigungen die Habitatdiversität, die Uferlänge sowie die Substratheterogenität als geeignete Indikatoren empfohlen werden. Mit diesen Indikatoren wird eine Fliessgewässerbewertung erlaubt, welche nicht nur den aquatischen, sondern auch den terrestrischen Bereich des Flusses umfasst. So können Revitalisierungen anhand der dabei entstandenen Kiesflächen evaluiert und zukünftige Revitalisierungen optimiert werden.
Leading questions:
Besteht ein Zusammenhang zwischen der Habitatvielfalt einer Kiesbank und der Beeinträchtigung eines Flusses?Inwiefern zeigen sich Unterschiede in den Abundanzen und Artenzahlen bestimmter terrestrischer Arthropoden in Bezug auf morphologische und hydrologische Veränderungen eines Flusses?Können anhand von Diversitätsindizes und Abundanzmodellen Aussagen über die morphologischen und hydrologischen Beeinträchtigungen gemacht werden?Besteht ein Zusammenhang zwischen der Artenvielfalt und der Habitatdiversität?Welche Habitate sind bezüglich bestimmter taxonomischer Gruppen besonders artenreich oder artenarm?Gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Beeinträchtigungskategorien bezüglich der Habitatbindung und der Gefährdung der Arten?Zeigen sich zwischen den verschieden beeinträchtigten Flüssen Unterschiede in der Uferlängen?Gibt es Unterschiede in den Abundanzen der terrestrischen Arthropoden zwischen Kiesinseln und uferbildenden Kiesbänken?
Publications:
Kunz, Yvonne Christine. 2006. Terrestrische Indikatoren zur Fliessgewässerbewertung? Diplomarbeit, EAWAG, Dübendorf.
pdf Diplomarbeit
Last update: 7/18/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4849
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