Zettel Jürg

Sukzession und Zonation im Rottensand (VS): Wiederbesiedlung einer Überschwemmungsfläche durch Grabwespen (Hymenoptera, Sphecidae)

Project Number: CH-4978
Project Type: Master
Project Duration: 09/01/1995 - 09/30/1996 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Bern, Zoologisches Institut
Project Leader: Prof. em. Jürg Zettel
Biologe
Speichergasse 8
3150 Schwarzenburg
Phone: +41 31 971 34 44

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
zoology

Keywords:
Sukzession, Zonation, Rottensand, Wiederbesiedlung, Überschwemmungsfläche, Grabwespen, Sphecidae

Abstract:
Im Herbst 1993 kam es zwischen Leuk und Sierre nach starken Niederschlägen zum Dammbruch, womit die Sukzession im Rottensand von neuem beginnen konnte. Als Indikatoren für die Wiederbesiedlung der Überschwemmungsfläche wurden Grabwespen (Hymenoptera, Sphecidae) untersucht. Zur Charakterisierung ihrer Habitatansprüche wurden auf 10 ausgesuchten Flächen unterschiedlicher Strukturtypen verschiedene Faktoren hinsichtlich Boden, Vegetation und Klima untersucht und die Grabwespenfauna erhoben. Für die Erfassung des gesamten Artenspektrums dienten zusätzlich ein mehrmals abgeschrittener Transekt, 2 Malaisefallen und 10 Nisthilfen.

Artengefüge: Insgesamt wurden 42 Grabwespenarten gefunden, wovon 33 Boden- und 9 Holz- oder Stengelbrüter waren. Zu den häufigsten Arten gehörten Ammophila apicalis, Sphex albisectus, Diodontus minutus, Bembecinus tridens und Tachysphex lativalvis. Es resultieren zwar starke Ähnlichkeiten innerhalb der Strukturtypen bezüglich Oberflächenstrukturen, jedoch nicht hinsichtlich Artengefüge der Grabwespen. Unterschiede konnten in den Malaisefallen festgestellt werden, welche auf verschiedenen Strukturtypen unterschiedliche Artengefüge erfassten. Durch die Überschwemmung veränderte Gebietsabschnitte wiesen mehr Arten und Individuen auf als diejenige, die sich in unveränderter Steppenvegetation befand.

Vegetation und Blütenbesuche: Die Vegetationsdeckung war im gesamten Untersuchungsgebiet gering. Blütenbesuche konnten von 14 Grabwespenarten an 13 Pflanzenarten beobachtet werden, wobei an Euphorbia seguieriana am meisten Arten registriert wurden.

Nester und Verbreitung: Alle gefundenen Nester befanden sich in spärlicher Vegetation. Die Verbreitung der Nester zeigt je eine Zone für Lockersandarten und für Arten mit Präferenzen für leicht verdichteten bis verhärteten Boden, mit einer Überlappung dieser Zonen am Rand des Überschwemmungsgebietes, wo stellenweise Sand abgelagert wurde. In dieser Überlappungszone mit stellenweise vegetationsfreier Oberfläche war die Artenvielfalt der Grabwespen am grössten. Die vorerst vegetationsfreien Flächen mit vorwiegend grobem Substrat wurden nur vom Bembecinus tridens besiedelt.

Ein Mosaik verschiedener Sukzessionsstadien und Zonationstypen erweist sich für die Grabwespen im Rottensand als wertvoll, denn ältere Standorte werden wegen Nahrungspflanzen und Beutetieren benötigt, jüngere mehrheitlich wegen Nistplätzen. Damit im Rottensand ein möglichst natürliches System erhalten bleibt, ist eine Rückversetzung des Dammes geplant, wodurch der Rhone gewisse Freiheiten erhalten bleiben.

Leading questions:
  • Welche Auswirkungen hat die Überschwemmung vom Herbst 1993 auf Habitatstruktur und Artengefüge der Grabwespen?
  • Wie veränderten und verändern sich die für das Vorkommen der Grabwespen massgebenden Parameter?
  • Sind Zusammenhänge zwischen Vegetation, Boden und Grabwespen feststellbar?

    Publications:
    Zehnder G. 1996. Sukzession und Zonation im Rottensand (VS): Wiederbesiedlung einer Überschwemmungsfläche durch Grabwespen (Hymenoptera, Sphecidae). Zoologisches Institut, Abteilung Synökologie, Universität Bern

    Zehnder G, Zettel J. 1999. Auensukzession und Zonation im Rottensand (Pfynwald, Kt. VS). I. Die Wiederbesiedlung einer Überschwemmungsfläche durch Grabwespen (Hymenoptera, Sphecidae). Mitt Schweiz Entomol Ges 72: 123-137


    Last update: 12/29/16
    Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
    Update the data of project: CH-4978

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