Zettel Jürg

Bedeutung von Centaurea vallesiaca (Jordan) als Pollenquelle für die drei Wildbienenarten Anthophora bimaculata (Panzer, 1798), Anthidium laterale (Latreille, 1809) und Eucera dentata (Germar, 1839)(Hymenoptera, Apidae) im Pfynwald (VS, Schweiz)

Project Number: CH-4991
Project Type: Master
Project Duration: 04/01/1999 - 08/31/2000 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Bern, Zoologisches Institut
Project Leader: Prof. em. Jürg Zettel
Biologe
Speichergasse 8
3150 Schwarzenburg
Phone: +41 31 971 34 44

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
zoology

Keywords:
Centaurea vallesiaca, Wildbienenarten, Anthophora bimaculata, Anthidium laterale, Eucera dentata, Pfynwald

Abstract:
a) Abundanz, Verbreitung und Morphologie der für Wildbienen wichtigen Pollenquelle Centaurea vallesiaca auf Flächen verschiedener Zonationstypen im Rottensand (Pfynwald, VS)

Die Trockenaue des Rottensandes ist Teil des Naturschutzgebietes Pfynwald und besteht aus einer lockeren Steppenvegetation (Stipo-Poion) mit aufkommender Verbuschung und Bewaldung. Im Jahr 1993 wurden Teile dieses Gebietes durch ein Hochwasser unterschielich stark verändert, wodurch verschieden Zonationstypen (Geröllfläche bis Waldfläche) auf kleinem Raum entstanden. Da C. vallesiaca im Wallis für viele Insektenarten (besonders Wildbienen) eine wichtige Futterpflanze ist, wurde ihre Abundanz, Verteilung und Morphologie auf den verschiedenen Zonationstypen untersucht. C. vallesiaca wurde auf allen Zonationstypen gefunden, aber am häufigsten war sie auf den anthropogen veränderten Flächen. Auf den Geröll- und Kiesflächen waren die zentralen Zonen noch nicht wieder besiedelt worden, in ihren randlichen Zonen wurden jedoch die grössten Individuendichten aller Zonationstypen gefunden. Auf den unveränderten, alten Steppenflächen wurden die kleinsten Dichten ermittelt, gefolgt von den Waldflächen.
Die im Durchschnitt kleinsten Pflanzen wuchsen auf den Geröll-, Kies- und den anthropogen veränderten Flächen, während die Pflanzen auf den Steppen- und Waldflächen deutlich grösser waren. Die grössten Individuen wurden aber auf einem neuen Damm gefunden. Auf allen Zonationstypen wuchsen sowohl ein- als auch mehrstenglige Individuen.
Grosse Individuen produzierten nicht nur mehr Blütenköpfe als die Kleinen, sondern auch grössere, die aus mehr einzelnen Röhrenblüten zusammengesetzt waren. Das Verhältnis Anzahl Röhrenblüten / Stengellänge unterschied sich nicht zwischen den Zonationstypen, aber bei den mehrstengligen Individuen lag der Quotient etwas tiefer.
Die Rückschlüsse auf die Habitatsansprüche und Wiedrbesiedlungsfähigkeit dieser Art geben wichtige Hinweise für ein zukünftiges Habitatmanagement.


b) Verbreitung und Raumnutzung der drei Wildbienenarten Anthophora bimaculata, Anthidium laterale und Eucera dentata (Hymenoptera, Apidae) in verschiedenen Zonationstypen im Rottensand (Pfynwald, VS) und die Bedeutung von Centaurea vallesiaca als ihre Pollenquelle

Der Rottensand im Naturschutzgebiet Pfynwald (VS, Schweiz) gilt als bedeutendes Refugium für viel gefährdete Arten, darunter auch Anthophora bimaculata, Anthidium laterale und Eucera dentata. Von diesen drei Arten wurden auf einer 21 ha grossen Fläche mit veschiedenen Zonationstypen im Flussauenbereich der Rhone Abundanz, Verbreitung, Aktivitätsdistanzen und die Pollenladungen untersucht.
A. bimaculata als kleinste Art war mehr als 3x häufiger als die grosse A. laterale, während E. dentata eine Mittelstellung einnahm. Bei allen drei Arten waren die Männchen deutlich seltener als die Weibchen. Die Phänologiedauer und die höchsten Aktivitäten korrelierten gut mit der Phänologie der häufigsten Nahrungsquelle, Centaurea vallesiaca, am ausgeprägtesten bei E. dentata.
Bei den Maximaldistanzen zwischen zwei Wiederfängen wurde kein grössenabhängiger Unterschied zwischen den Arten festgestellt, jedoch bei den mittleren Aktivtätsradien. A. laterale hatte den höchsten mittleren Aktivitätsradius, wobei er bei den Männchen tendenziell tiefer lag als bei den Weibchen. Zwischen den drei Arten zeigten sich bei den Männchen keine signifikanten Unterschiede, und bei den Weibchen nur zwischen A. laterale und A. bimaculata, sowie A. laterale und E. dentata. Zwischen den Geschlechtern wurden keine signifikanten Unterschiede gefunden.
A. bimaculata war am weitesten verbreitet und sogar an einzelnen Pionierstandorten mit kleinen Nahrungspflanzen auf den Geröll- und Kiesflächen zu beobachten, während A. laterale und E. dentata fast nur an Stellen mit sehr ergiebigen Nahrungsquellen vorkamen.
Die Analyse der Pollenladungen ergab sogar bei der oligolektischen Art A. bimaculata einen sehr hohen mittleren Anteil von C. vallesiaca (ca. 70%), was die Bedeutung der Walliser Flockenblume als Pollenquelle bestätigte. Bei A. laterale betrug ihr Anteil mehr als 65% und bei E. dentata mehr als 95%.

Leading questions:
  • Wie ist die Abundanz, Verbreitung und Morphologie von Centaurea vallesiaca auf den Flächen der verschiedenen Zonationstypen im Rottensand?

  • Wie ist die Verbreitung und die Raumnutzung von drei Wildbienenarten (Anthophora bimaculata, Anthidium laterale, Eucera dentata) in den verschiedenen Zonationstypen im Rottensand?

    Publications:
    Jaun A. 2000. Bedeutung von Centaurea vallesiaca (Jordan) als Pollenquelle für die drei Wildbienenarten Anthophora bimaculata (Panzer, 1798), Anthidium laterale (Latreille, 1809) und Eucera dentata (Germar, 1839)(Hymenoptera, Apidae) im Pfynwald (VS, Schweiz). Zoologisches Institut, Abteilung Synökologie, Universität Bern


    Last update: 12/29/16
    Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
    Update the data of project: CH-4991

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