Zettel Jürg

Einfluss von Habitatstrukturen auf das Vorkommen von Heuschrecken (Orthoptera: Saltatoria) im Pfynwald (VS)

Project Number: CH-4992
Project Type: Master
Project Duration: 07/01/2000 - 08/31/2001 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Bern, Zoologisches Institut
Project Leader: Prof. em. Jürg Zettel
Biologe
Speichergasse 8
3150 Schwarzenburg
Phone: +41 31 971 34 44

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
zoology

Keywords:
Habitatsstrukturen, Steppenvegetation, Heuschrecken, Orthoptera, Chorthippus, Oedipoda

Abstract:
Im Pfynwald (VS), einem trockenen Auenwald mit mosaikartiger Steppenvegetation, wurden der Einfluss von Vegetationshöhe, prozentualer Wald-, Steppen- und Gebüschanteil, verschiedene Boden Parameter wie Sand, Kies, Geröll, Streu und Totholz als prozentuale Deckung auf das Heuschreckenvorkommen untersucht. Des weiteren wurde eine Erfolgskontrolle auf einer vor zwei Jahren gerodeten Fläche durchgeführt, um die gewonnenen Kenntnisse in das Biotopmanagement einfliessen zu lassen.

Erfasst wurden die Arten akustisch (Chorthippus vagans, Chorthippus mollis, Chorthippus brunneus und Platycleis albopunctata) und durch Aufscheuchen mit dem Kescher (Oedipoda caerulescens, Oedipoda germanica und Calliptamus italicus). Die mit Abstand am häufigsten angetroffene Art war C. vagans, der sich als äusserst tolerant gegenüber Wald- bzw. Steppenanteil zeigte. C. mollis bevorzugte tendenziell lückigere Steppenvegetation als C. brunneus; in Bezug auf das prozentuale Verhältnis zwischen Wald- bzw. Steppenanteil waren sich beide Arten jedoch sehr ähnlich. C. italicus zeigte deutliche Präferenzen für sehr lückige Vegetation und mied Beschattung durch Wald oder Gebüsch. Ähnliche Präferenzen zeigte auch P. albopunctata, welche allerdings sowohl in dichterer wie auch in lückiger Vegetation gefunden wurde. Offene Bodenstellen wurden von O. caerulescens besiedelt, auch dann, wenn diese in Flächen mit relativ hohem Wald- bzw. Gebüschanteil lagen. Sowohl O. germanica als auch S. caerulans kamen nur in sehr geringen Abundanzen auf einigen wenigen Flächen vor.

Auf der im Februar 1999 gerodeten Fläche zeigten sich deutliche Erfolge bezüglich der Besiedlung durch Heuschrecken. Alle Arten, mit Ausnahme von S. caerulans, nahmen um mindestens Faktor 2,6 zu im Vergleich zur ursprünglichen, stark bewaldeten Fläche. Am meisten vom Eingriff profitiert hat C. brunneus, der über sieben mal häufiger auf der gerodeten Fläche angetroffen wurde als in ehemals vergleichbaren Waldstücken. Besonders auffallend war die enorm hohe Abundanz von C. vagans, der auf der Rodungsfläche die höchsten überhaupt gezählten Dichten aufwies.

Leading questions:
Wie beeinflussen Habitatsstrukturen das Vorkommen von Heuschrecken?

Publications:
Wunder U. 2001. Einfluss von Habitatstrukturen auf das Vorkommen von Heuschrecken (Orthoptera: Saltatoria) im Pfynwald (VS). Zoologisches Institut, Abteilung Synökologie, Universität Bern


Last update: 12/29/16
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4992

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