Zettel Jürg

Arthropodenzönosen und ihre Habitatspräferenzen auf Kiesinseln in der Rhone im Pfynwald (Schweiz, VS)

Project Number: CH-4997
Project Type: Master
Project Duration: 03/01/2003 - 08/31/2004 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Bern, Zoologisches Institut
Project Leader: Prof. em. Jürg Zettel
Biologe
Speichergasse 8
3150 Schwarzenburg
Phone: +41 31 971 34 44

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
zoology

Keywords:
Arthropode, Habitat, Pfynwald, Carabidenarte, Spinnen, Heuschrecke

Abstract:
In der Flussaue im Gebiet des Pfynwaldes wurde auf zwei verschieden alten Schotterinseln mit 938 flächenbezogenen Handaufsammlungen eine Bestandesaufnahme der Uferarthropoden durchgeführt, um eine Basis für Vergleiche mit den Biozönosen an natürlichen Alpenflüssen zu liefern.

Dazu wurden die Inseln je in drei uferferne und drei an Ufer grenzende Habitattypen unterteilt, die sich hinsichtlich der Zusammensetzung der Korngrössen, der Schichtung und der Feuchtigkeit des Sediments, sowie in den Strömungsverhältnissen an der Uferlinie unterschieden. Mittels genauer Kartierung und Auswertung in einem GIS-Programm konnten für viele Arten kleinräumige Habitatpräferenzen aufgedeckt werden.

In einer CCA-Analyse konnten vier Gruppierungen von Arthropoden unterschieden werden, welche sich in der Substratpräferenz (Schotter oder Feinsubstrat) und in der Bevorzugung von feuchten und gemässgten bzw. trockenen und heissen Standorten unterschieden. Die beiden Inseln zeigten unterschiedliche Besiedlungsstrukturen. Auf der jüngeren Insel war die Besiedlungsdichte ufernah am höchsten, während die Arthropoden auf der älteren Insel gleichmässiger verteilt waren und von der Ameise Formica selysi dominiert wurden.

Die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften lassen den Schluss zu, dass die Rhone auf diesem Abschnitt noch typische Merkmale eines besonnten, grobschotterigen Alpenflusses in einem naturnahen Zustand besitzt.

1580 Individuen aus 27 Carabidenarten konnten erfasst werden. Die verschiedenen Ufertypen waren dabei von unterschiedlichen Carabidenzönosen besiedelt. Stenotope Verteilungen zeigten Bembidion complanatum, B. fulvipes, B. decorum, B. distinguendum, Nebria picicornis und Lionychus quadrillum. An allen Ufertypen kamen B. andreae, B. femoratum und Tachys sexstriatus vor.

Bei den gefundenen Spinnen gehörten 455 adulte Individuen zu 20 Arten aus 10 Familien. Die beiden häufigsten Spinnen waren die Lycosiden Pardosa wagleri und P. torrentum. Diese beiden Arten zeigten eine scharfe Trennung ihrer Habitate: Während P. wagleri die feuchten direkten Uferzonen bewohnte, fand sich P. torrentum auf den trockenen Inselplateaus und in den Genisten.

Die dominierende Art der Uferwanzen war Macrosaldula variabilis, welche stenotop feuchtes Feinsediment unter Geröll an der Uferlinien besiedelte.

3 der 7 gefundenen Heuschreckenarten sind in der Schweiz vom Aussterben bedroht und haben ihren natürlichen Lebensraum im Uferbereich von dynamischen Alpenflüssen: Tetrix tuerki, Chorthippus pullus und Sphingonotus caerulans.

Leading questions:
Wie sind die Habitatpräferenzen von Arthropodenzönosen auf Kiesinseln in der Rhone im Pfynwald?

Publications:
Kämpfer P. 2004. Arthropodenzönosen und ihre Habitatspräferenzen auf Kiesinseln in der Rhone im Pfynwald (Schweiz, VS). Zoologisches Institut, Abteilung Synökologie, Universität Bern
pdf Diplomarbeit


Last update: 7/18/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4997

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