Zettel Jürg

Habitatpräferenz und Populationsstruktur des Kiesbank-Grashüpfers Chorthippus pullus (PHILIPPI 1830) (Orthoptera, Acrididae) an zwei Standorten im Pfynwald (Schweiz, VS)

Project Number: CH-4999
Project Type: Master
Project Duration: 02/01/2005 - 09/30/2006 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Bern, Zoologisches Institut
Project Leader: Prof. em. Jürg Zettel
Biologe
Speichergasse 8
3150 Schwarzenburg
Phone: +41 31 971 34 44

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
zoology

Keywords:
Orthoptera, Acrididae, Chorthippus pullus, Pfynwald, Fang-Wiederfang, Populationsschätzung, Petersen-Methode, Habitatpräferenz, Mikroklimawahl, Zonation

Abstract:
Das Naturschutzgebiet Pfynwald (Kanton Wallis) beinhaltet eines der letzten Vorkommen des Kiesbank-Grashüpfers Chorthippus pullus in der Schweiz. Aktuell gibt es hier drei Populationen: eine auf der linken Seite der Rhone im Rottensand und zwei auf der rechten Seite im „Russenbrunnen“ und auf der „Pullus-Insel“. Während der Russenbrunnen eine gegenüber der Rhone erhöhte und zurückversetzte Lichtung im Auenwald ist, bezeichnet die Pullus-Insel eine Schotterbank im ufernahen Flussbett mit inselartiger Struktur. In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir zwischen Juni und September 2005 die beiden Populationen Russenbrunnen und Pullus-Insel. Wir bestimmten mit Hilfe der Fang-Wiederfangmethode die Geschlechterverhältnisse in den beiden Populationen, schätzten mit der Petersen-Methode deren Grössen und führten an beiden Standorten Unersuchungen zur Habitatpräferenz durch: Im Russenbrunnen untersuchten wir den Einfluss der Bemoosung und auf der Pullus-Insel die Mikrohabitatwahl und die Mikroklimata. Die vorhandenen Sukzessionsstadien auf der Pullus-Insel wurden in 6 Zonen eingeteilt. In dieser Studie haben wir nur Imagines untersucht.

Insgesamt konnten wir im Russenbrunnen 431 und auf der Pullus-Insel 536 Tiere individuell markieren. Den höchsten Schätzwert der Populationsgrössen auf den Untersuchungsflächen erhielten wir im Russenbrunnen mit 366 Individuen und auf der Pullus-Insel mit 557 Tieren. Diemaximale Populationsgrösse im gesamten Untersuchungsgebiet schätzten wir im Russenbrunnen (3'680 m2) auf 920 und auf der Pullus-Insel (~14'000 m2) auf 1538 Individuen. Beide Populationen liegen damit oberhalb der Grenze einer überlebensfähigen Population. Das Geschlechterverhältnis war im Russenbrunnen ausgeglichen, auf der Pullus-Insel gab es ab August einen signifikanten Männchenüberschuss. Im Russenbrunnen zeigte C. pullus ab Juli eine Präferenz für die entmoosten Flächen. Diese Flächen glichen dem Sukzessionsstadium, welches er auf der Pullus-Insel als Habitat bevorzugte. In dieser Zone waren 51% der Fläche vegetationsfrei und die Bodenoberfläche bestand vorwiegend aus Sand (39%), Vegetation (30%) und Steinen (15%). Dieses Habitat war während des Morgens die wärmste und trockenste Zone. C. pullus hielt sich an warmen, trockenen und eher windgeschützten Stellen auf und wählte je nach klimatischen Bedingungen in seiner Umbegung aktiv das für ihn günstigste Mikroklima aus.

Leading questions:
  • Wie sieht die Populationsstruktur des Kiesbank-Grashüpfers Chorthippus pullus im Pfynwald aus?

  • Welches Habitat bevorzugt der Kiesbank-Grashüpfer (Chorthippus pullus) im Pfynwald?


    Publications:
    Walther, Daniel. 2006. Habitatpräferenz und Populationsstruktur des Kiesbank-Grashüpfers Chorthippus pullus (PHILIPPI 1830) (Orthoptera, Acrididae) an zwei Standorten im Pfynwald (Schweiz, VS). Zoologisches Institut, Abteilung Synökologie, Universität Bern
    pdf Diplomarbeit


    Last update: 7/18/17
    Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
    Update the data of project: CH-4999

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