Meyer Andreas

Vorkommen und Habitatnutzung von Reptilien im Landschaftspark Binntal

Project Number: CH-6053
Project Type: Bachelor
Project Duration: 01/03/2013 - 09/30/2013 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: ZAHW, Wädenswil
Project Leader: Herr Andreas Meyer
Karch
Passage Maximilien-de-Meuron 6
2000 Neuchâtel
Phone: +41 (0) 32 725 72 07
e-Mail: andreas.meyer(at)unine.ch
http://www.karch.ch

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
general biology

Keywords:
Landschaftspark Binntal, Reptilien, Mikrohabitat, Kleinstruktur

Abstract:
Der Landschaftspark Binntal (LPB) gehört hinsichtlich Reptilien zu den artenreichsten Naturpärken der Schweiz, auch wenn die Verbreitung der einzelnen Arten im Park bisher nur unzureichend und lückenhaft bekannt ist. Viele Reptilienlebensräume im LPB stehen heute unter Druck oder sind verloren gegangen. Die Ursachen für diesen Rückgang sind zahlreich. Mit der vorliegenden Bachelorarbeit werden besonders aussagekräftige Teilgebiete des Landschaftsparks Binntal untersucht und kartiert. Es wurden in erster Linie Sekundärhabitate, vor allem landwirtschaftliche Nutzflächen, angeschaut. Die Antreffwahrscheinlichkeit schwer nachweisbarer Arten, wie Blindschleiche oder Schlingnatter, wird mit Hilfe von Blechplatten erhöht, um die Vorkommen besser erfassen zu können. Da Reptilien wechselwarm sind, können sie unter Blechplatten ihre Körpertemperatur konstanter halten, d.h. bei warmem Wetter kühler und bei kaltem Wetter wärmer. Ferner wird auch die Mikrohabitatnutzung der vorkommenden Reptilienarten untersucht. Als Untersuchungsgebiete wurden vier Flächen in Grengiols, Binnachra, Heiligkreuz und Fäld, auf verschiedenen Höhenlagen im ganzen Park ausgesucht und Transekte gelegt. Auf den entsprechenden Transekten wurden jeweils Blechplatten als künstliche Verstecke für den Nachweis von schwer zu findenden Reptilien, entlang von vielversprechenden Habitaten bzw. Habitatstrukturen ausgelegt und kontrolliert.


Die schriftlichen und kartographischen Auswertungen der Feldaufnahmen ergaben eine Situationsanalyse der Reptilien im Landschaftspark Binntal. Zum einen wurden drei Eidechsenarten (Lacerta bilineata, Podarcis muralis, Zootoca vivipara) und zwei Schlangenarten (Coronella austriaca, Vipera aspis) gefunden. Dabei wurden in jeder Untersuchungsfläche unterschiedliche Reptilienarten bzw. Häufigkeiten der Reptilienarten gefunden. Beispielsweise dominierte im Heiligkreuz die Aspiviper. Zum anderen wurde die Mikrohabitatnutzung der gefundenen Reptilienarten festgehalten und ein Massnahmenkatalog für die vorkommenden Reptilienarten spezifisch für das Gebiet Binntal formuliert. Die Resultate zeigten klar, dass Kleinstrukturen für Reptilien in landwirtschaftlichen Nutzflächen von hoher Bedeutung bzw. essentiell für ihr Überleben sind.


Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass es im Landschaftspark Binntal in erster Linie darum geht bestehende Kleinstrukturen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erhalten und zu pflegen, um die Reptilienvorkommen zu schützen. Der Neubau von Kleinstrukturen zur Förderung von Reptilien hat im LPB sicherlich keine Priorität. Wenn aber im Rahmen der traditionellen Bewirtschaftung der Kulturlandschaft neue Kleinstrukturen entstehen, profitieren nicht nur Reptilien, sondern auch andere Organismengruppen, und aus Sicht der Landschaftsästhetik ist eine vielfältige Kulturlandschaft ebenfalls wünschenswert. Zusätzlich sind weitere Untersuchungen in anderen Teilflächen im Landschaftspark Binntal zu Reptilienvorkommen und –verbreitung notwendig, um die Häufigkeit und Gefährdung verschiedener Reptilienarten im Landschaftspark Binntal abschätzen zu können.

Publications:
Küng, M. (2013): Vorkommen und Habitatnutzung von Reptilien im Landschaftspark Binntal. Bachelorarbeit, ZHAW Wädenswil.


Last update: 8/11/22
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-6053

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