Schneller Jakob

Produktivität von subalpinen Rasen im Schweizerischen Nationalpark in Abhängigeit von Bodenphosphor und Beäsungsintensität (Diplomarbeit)

Project Number: CH-1789
Project Type: Master
Project Duration: 05/01/2001 - 04/30/2002 project completed
Funding Source: WSL ,
Project Leader: Prof. Jakob Schneller
retired
Institut für Systematische Botanik
Universität Zürich
Zollikerstrasse 107
8008 Zürich
Phone: +41(0) 44 910 89 24 ; +41 (0) 44 634 84 11
FAX: +41 (0) 44 634 84 03
e-Mail: schnell(at)systbot.uzh.ch
http://www.systbot.unizh.ch/

related to this project.
for which the project has a relevance.


Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
botanics
ecology
general biology

Keywords:
productivity, alpine grassland, grazing, soil, nutrients
biodiversity

Abstract:
In der Dissertation Achermann (2000) und in der Diplomarbeit Wirth (Abschluss Dezember 2000) wurden systematisch räumliche Daten auf den Weiden Alp Stabelchod respektive Plan Mingèr erhoben. Unter anderem wurden die Parameter "Phophorgehalt im Oberboden" und "Kotverteilung" und auf Alp Stabelchod zusätzlich die "Hirschverteilung" durch Direktbeobachtung (Leuzinger 1999) studiert. Der Gesamtgehalt an Phosphor diente dabei als Indikator für die gesamte Nährstoffsituation, also beispielsweise auch stellvertretend für Stickstoff und insbesondere für die Nährstoffverfügbarkeit aus Sicht der Pflanzen. Wieweit dies zutrifft, soll mit dieser Diplomarbeit primär geprüft werden. Der zweite Schwerpunkt der Arbeit besteht in der Erhebung der Produktivität in typischen Pflanzengemeinschaften auf Alp Stabelchod und Plan Mingèr. Da solche Daten bislang fehlen, war Achermann (2000) bei seinen Hochrechnungen zum Nährstofftransfer durch Hirsche auf der Alp Stabelchod auf Literaturangaben aus anderen Gebieten angewiesen (z.B. Dietl 1994, Schubiger et al. 1999). Der dritte Schwerpunkt soll einen Beitrag zum zukünftig vorgesehen Forschungsschwerpunkt über die Populationsökologie von Carex sempervirens (NF 31-64158.00) in unterschiedlichen Sukzessionsstadien unter variierenden Standortsbedingungen (Nährstoffe, Verbiss) liefern.

Leading questions:
Zentrale Fragen und Hypothesen der Arbeit sind:

1) Korreliert der Phophorgehalt im Oberboden mit der "standing crop" und mit dem Jahreszuwachs an oberirdischer Biomasse (Frischgewicht, Trockengewicht)? Hypothese: Der Phosphorgehalt des Oberbodens ist ein geeigneter Indikator für die gesamte Nährstoffverfügbarkeit und somit Produktivität.

2) Haben die durch Carex sempervirens dominierten Hochrasen mehr oder weniger Jahreszuwachs als die durch Festuca rubra dominierten Kurzrasen bei vergleichbaren Phosphorgehalten im Oberboden? Hypothese: Kurzrasen mit Festuca rubra haben einen grösseren Jahreszuwachs an oberirdischer Biomasse als Hochrasen mit Carex sempervirens. Sowohl das Wachstumspotential wie auch das Reaktionspotential auf Verbiss ist bei den Arten der Kurzrasen grösser als bei den Arten aus Hochrasen.

3) Welchen Einfluss hat die simulierte Verbissintensität auf den Jahreszuwachs an oberirdischer Biomasse in Abhängigkeit vom Phosphorgehalt im Oberboden? Hypothese: Je grösser die Verbissintensität bei sonst vergleichbaren Umweltbedingungen ist, desto kleiner wird der Jahreszuwachs.

4) Wie reagieren ausgewählte Pflanzenarten (z.B. Carex sempervirens, Festuca rubra, Sesleria coerulea) auf verschiedene simulierte Verbissintensitäten in Abhängigkeit vom Phophorgehalt im Oberboden? Hypothese: Bei hohem Phosphorgehalt und starkem Verbiss ist Festuca rubra die regenerations- und somit konkurrenzstärkste Art. Mittlere bis hohe Phosphorgehalte kombiniert mit geringem Verbiss fördern Carex sempervirens, während geringe Phosphorgehalte und geringer Verbiss Sesleria coerulea bevorteilt. Starker Verbiss und geringer Phosphorgehalt (möglicherweise z.T. auf Plan Mingèr zu finden), dürfte kleinwüchsige, stresstolerante Arten bevorteilen wie beispielsweise Gentiana nivalis, Thymus polytrichus, Antennaria dioeca, Hieracium pilosella oder Thalictrum alpinum, die zwar ein geringes Reaktionspotential auf Verbiss aufweisen dürften, sich jedoch durch ihre genetisch bedingte Wuchsform dem Verbiss entziehen.



Last update: 12/16/16
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-1789

Go Back