Zimmermann Stephan
Untersuchung der Bodenentwicklung und Mineralogie in der Biosfera Val Müstair (Gde. Fuldera/ Valchava)
Formation and mineralogy of soils in the Biosfera Val Müstair
Project Number: CH-4244
Disciplines:
| |
---|
environmental sciences |
soil sciences |
Abstract:
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Bodenentwicklung innerhalb einer geologischen Sackung im Münstertal. Das Tal schliesst sich direkt an den Schweizer Nationalpark an und befindet sich am östlichsten Punkt der Schweiz. Klimatisch gesehen handelt es sich um ein inneralpines Trockental. Das Untersuchungsgebiet befindet sich vollständig innerhalb der Gesteinsmassen, die während der geologischen Sackung zwischen 1‘500 und 2‘200 m ü.M. abgelagert wurden.
1998 wurde bei Forschungsarbeiten innerhalb dieser Sackungsmasse
eine spezielle Kombination von Bodeneigenschaften festgestellt, die nicht zufriedenstellend in die bestehende Bodenklassifikation eingeordnet werden konnten. Die Feinerde erschien bleich, war an Nährstoffen verarmt und wies eine sehr tiefe Basensättigung auf. Nur selten traten Braunfärbungen auf. Für eine starke, profilumfassende Podsolierung ist das Klima im Münstertal zu trocken.
Mit dieser Bachelorarbeit wurden die Eigenschaften der Feinerde im Untersuchungsgebiet anhand von 12 Bodenprofilen und zusätzlichen mineralogischen Analysen genauer untersucht. Die eigenen Untersuchungen haben die speziellen Kombinationen von Bodeneigenschaften, die 1998 festgestellt wurden, bestätigt. Weiter konnten die Gesteine innerhalb der
Sackungsmasse als ‚Verrucano‘ identifiziert werden. Es handelt sich dabei um Sedimente aus dem Perm. Die mineralogische Analyse einiger dieser Gesteine ergab als Hauptbestandteile Quarz und Muskovit. Mit dem Mangel an Eisen, Magnesium und Kalzium in diesen Mineralien können die festgestellten Bodeneigenschaften begründet werden. Die nur in wenigen Profilen auftretenden braunen Horizonte und Flecken werden durch lokale Anreicherungen von eisenhaltigen Mineralien in gewissen Gesteinen des ‚Verrucanos‘ erklärt. Das Vorkommen der braunen Feinerde stimmt mit der Anwesenheit von braun anwitternden Gesteinen überein. Das zuständige eisenhaltige Mineral konnte mit den angewendeten, mineralogischen Messmethoden im Gestein nicht identifiziert werden, es besteht jedoch der Verdacht, dass es sich um Biotit oder Klinochlor (Chlorit) handelt. Der Boden innerhalb der Sackungsmasse wird abschliessend als Rohboden angesprochen, bei welchem eine lokal beginnende Verbraunungen stattfindet. Auf Gebieten innerhalb des Untersuchungsgebietes, die nicht vom ‚Verrucano‘ dominiert wurden, konnte eine differenziertere Bodenentwicklung festgestellt werden.
Publications:
Leisibach O 2011: Untersuchung der Bodenentwicklung und Mineralogie am Nordost-Abhang des Piz Turettas (Biosfera Val Müstair). Bachelorarbeit Fachhochschule Wädenswil, Leitung S. Zimmmermann WSL
Last update: 3/27/18
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4244
Go Back