Buchwald Rainer

Die Heuschreckenfauna der Val Müstair in Abhängigkeit von Vegetationseinheiten und Höhenstufe
Grasshopper fauna in Val Müstair related to vegetation and altitude


Project Number: CH-5516
Project Type: Master
Project Duration: 04/01/2015 - 12/31/2015 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Oldenburg
Project Leader: Dr. Rainer Buchwald
AG Vegetationskunde und Naturschutz
Inst. für Biologie und Umweltwissenschaften
Universität Oldenburg
IBU-A1
DE-26111 Oldenburg
Germany
Phone: +49 (0) 798 4717
e-Mail: rainer.buchwald(at)uni-oldenburg.de

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
zoology


Abstract:
Zusammenfassung der Masterarbeit
Mit dem Ziel, einen Beitrag zum dauerhaften Erhalt des Artenreichtums im Val Müstair (CH) zu leisten, wurde das Vorkommen von Heuschrecken im Grünland in Abhängigkeit der Nutzung und Höhenstufe der Probeflächen untersucht. Diese Masterarbeit ergänzt die Ergebnisse vorrangegangener floristischer Arbeiten um eine weitere Komponente und ermöglicht somit ein umfassenderes Verständnis der Einflüsse auf die Biodiversität im Tal.
Als Untersuchungsflächen dienten je 14 Bergfettwiesen und Grasland-Sonderbiotope. Bei der letzteren Kategorie handelt es sich um verschiedene Typen von Randbereichen des Wirtschaftsgrünlands, die als Gemeinsamkeit einer geringeren Nutzungsintensität im Vergleich zum eigentlichen Grünland ausgesetzt sind. Neben der Kartierung der Heuschrecken wurden weitere Parameter der Vegetationsstruktur, des Mikroklimas sowie der Nutzung der Flächen erfasst und für die Auswertung zurate gezogen
Insgesamt konnten 17 Heuschreckenarten auf den Untersuchungsflächen festgestellt werden. Die Grasland-Sonderbiotope verfügen dabei sowohl über das größere Artenspektrum als auch über eine signifikant höhere durchschnittliche Artenzahl pro Fläche. Der Artenreichtum aller Untersuchungsflächen wird dabei maßgeblich durch die Nutzungsintensität bestimmt. Eine extensivere Nutzung, insbesondere ein später erster Mahdtermin, beeinflusst die Heuschreckenartenzahl positiv. Für die Verteilung der verschiedenen Heuschreckenarten und -zönosen sind in erster Linie die Wärme- und Feuchtigkeitsverfügbarkeit sowie die Höhenstufe der Flächen verantwortlich. Besonders thermo- sowie hygrophile Arten beschränken sich dabei ausschließlich auf die Grasland-Sonderbiotope. Eine zu intensive Nutzung der Flächen hat zur Folge, dass rund die Hälfte der untersuchten Bergfettwiesen kaum Heuschrecken beheimatet. Arten die empfindlicher auf die Nutzung reagieren weichen auf höher gelegene Flächen aus, da dort die Mahd in der Regel später als in den niedrigen Tallagen erfolgt. Eine Ausnahme bilden die thermophilen Arten. Ausreichend warme und trockene Flächen beschränken sich in den Untersuchungen auf Höhen bis 1345 Meter über NN.
Die Grasland-Sonderbiotope verfügen über eine hohe Bedeutung aus Sicht der (faunistischen) Biodiversität im Tal. Die vielfältigen Ausprägungen der Feuchtigkeit sowie die allgemein niedrigere Nutzungsintensität ermöglichen das Vorkommen einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten im Vergleich zu den Bergfettwiesen. Hinzu kommen weitere wichtige Aspekte, wie die Funktion als Rückzugsbereiche für Tierarten während und nach der Mahd.

Leading questions:
Diese Arbeit soll in die Reihe der vorherigen Arbeiten stoßen und sie um die Komponente der Heuschrecken (Orthoptera) zu ergänzen. Diese Ordnung eignet sich perfekt als Bioindikator für diverse Graslandtypen (Plachter et al. 2002). Da es sich dabei um die artenreichsten Biotoptypen handelt (Ellenberg & Leuschner 2010), bedeuten die Rückschlüsse aus der Heuschreckenstudie einen wichtigen Informationsgewinn. Da die Heuschreckenerhebungen zudem auf bereits vegetationskundlich untersuchten Grünlandstandorten stattfinden, lassen sich weiterführende Aussagen zum Erhalt der Diversität von Pflanzen und Tieren im Val Münstair treffen.

Publications:
Tim Aussieker (2016) Die Heuschreckenfauna der Val Müstair in Abhängigkeit der Höhenstufe und Nutzung der Habitate. Masterarbeit, Universität Oldenburg (Leitung Prof. Buchwald)


Last update: 7/27/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-5516

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